MCC Modul
MCC Modul - intelligente Steuerung von 24V-Fördertechnik
Automatische Förderanlagen sind komplexe Systeme, die in der Regel mit Hilfe von Speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) zentral gesteuert werden. Diese Art der Steuerung ist jedoch wenig flexibel. Veränderungen im Materialfluss oder ein Erweiterung der Anlage sind sehr aufwendig. Das next intralogistics MCC Modul bietet eine intelligente Lösung für die flexible, auch autonome Steuerung einzelner Antriebsrollen nach dem Prinzip der Industrie 4.0.
Es ermöglicht die Automatisierung von 24V-Förderanlagen mit und ohne übergeordneter Steuerung. Integrierte Förderlogiken erlauben eine dezentrale Realisierung von zentralen Steuerungsfunktionen.
SPS-Relais-Modus
Im SPS-Relais-Modus agiert das Modul als Relais einer SPS. Es führt die über den CAN-Bus empfangenen Befehle aus und meldet den Zustand der Eingänge zurück. Hierzu sind u.a. entsprechende CAN-Parameter zu konfigurieren. Für diesen Modus ist ein CAN-Bus Gateway an der SPS erforderlich.
Autonomer Modus (Staulogik)
Im autonomen Modus können die Module einer Förderstrecke ohne externe oder übergeordnete Steuerung eine Staufördererstrecke abbilden. Die Module werden dabei hintereinandergeschaltet (siehe Anwendungshinweise).
Funktionen
- Motorsteuerung (Ein/Aus, Drehrichtung, Geschwindigkeit, Beschleunigung, Verzögerung)
- Ansteuerung von 2 Motorrollen je MCC Modul
- Anbindung von 4 Sensoren je MCC Modul
- Zusätzliche, digitale Schnittstelle für Abfrage und Steuerung von Netzteilen, Schrittmotoren, Belegtzuständen etc.
- Konfiguration und Verwaltung via Software „cfs“
- Konfigurationsschnittstelle CAN-Bus (CANopen) und NFC
- MCC Module kommunizieren untereinander und steuern Förderstrecken selbständig
- Verschiedene Stauförderermodi
- Einbindung lokaler Funktionen möglich (Stauplatz-Logik, Umsetzer-Logik, …)
Vorteile
- Einfache Installation und Inbetriebnahme
- Dezentrale Steuerung staudruckloser Förderer
- Echtzeit-Kommunikation über CAN-Bus
- Zuverlässig und industrietauglich nach IP54
- Förderstrecken modular erweiterbar
- Kontinuierliche Verbesserung durch Softwareupdates
Allgemein | Betriebsarten | SPS-Relais-Modus |
Autonomer Modus (Integrierte Staulogik) | ||
Teilnehmeranzahl je Power-Strang | Verbinden von bis zu 6 Modulen (12 Motorrollen) je dezentralem Netzteil möglich | |
Teilnehmeranzahl je Bus-Strang | Verbinden von bis zu 126 MCC-Modulen (252 Motorrollen) je Bus-Strang möglich2 | |
Allgemein | Abmessungen (B x H x T) | 130mm x 35mm x 109mm |
Gewicht | 450g | |
Gehäuse Material | NORYL N190 schwarz | |
Kabellänge / Modulabstand | K54 / KDE54: 140mm/240mm je Seite | |
L54 / LDE54: 500mm je Seite | ||
Einbauart | Einclipsbar in das Rahmenprofil (seitlich) | |
Anschraubbar in das Rahmenprofil (unten) | ||
Universell Anschraubbar: 2 x M6-DIN933 / M6-DIN24032 | ||
Versorgung | Eingangsspannung | 24 V DC |
Tol. Eingangsspannung | ± 15% | |
Stromaufnahme1 | 100mA | |
Anschlüsse | Sensoren | 2x M8 Buchse 4polig, 2 Sensor Eingänge pro Anschluss |
Motoren | 2x M8 Buchse 5polig | |
Digital-IO | 1x M8 Buchse 8polig, 2 Eingänge + 2 Ein-/Ausgänge | |
Bus-Anschluss und Logik-Versorgung | 1x M12 Stecker 5polig, DeviceNet Leitung | |
1x M12 Buchse 5polig, DeviceNet Leitung | ||
Power Versorgung | 1x M12 Stecker 4polig, T-kodiert, Eingang | |
1x M12 Buchse 4polig, T-kodiert, Ausgang | ||
Umgebungsbedingungen | Schutzklasse | IP54 (K54 / KDE54 / L54 / LDE54) |
Temperaturbereich | +0°C … +45°C (Betrieb) | |
-20°C … +60°C (Lagerung) | ||
Luftfeuchtigkeit | 10 – 95 % , ohne Kondensation | |
CAN-Schnittstelle | Baudrate | 500 kbit/s |
Protokoll | CANOpen | |
CAN-Standard | CAN 2.0A (nur 11-Bit-Identifier, 32-Bit-Identifier werden ignoriert) | |
Konfiguration | Motorrollen-Typ | Kompatibel mit Itoh-Denki und Interroll |
Geschwindigkeit | 8 Stufen3 (Beide Motoren unterschiedlich konfigurierbar) | |
Drehrichtung | Links / Rechts (Beide Motoren unterschiedlich konfigurierbar) | |
Rampenfahrt | Stufenlos (Beide Motoren unterschiedlich konfigurierbar) | |
Konfigurationsmethoden | USB2CAN-Adapter | Konfiguration und Adressierung via Konfigurationssoftware cfs |
NFC-Lesegerät | Konfiguration und Adressierung via Konfigurationssoftware cfs | |
CAN-Gateway (SPS) | Manuelle Konfiguration via SPS-Gateway | |
DIO Funktionen (nur KDE54 und LDE54) |
Signalspiegelung | 1:1 Weiterleitung des Sensor-Eingangssignals an den angegebenen digitalen Ausgang |
Freigabe / Anfrage | "Abruf vom Zustand externer Schnittstellen Senden des eigenen Zustandes an externe Schnittstellen" | |
Fehlerzustände | Fehlerzustände können über die digitalen Ausgänge ausgelesen werden | |
Remote-Funktion | Dezentrale Netzteile können über die Steuerung ein-/ausgeschaltet werden | |
Netzteilstatus | Netzteilstatus kann abgelesen werden | |
Peripherie Steuerung | Im SPS-Modus ist es möglich weitere Peripherie anzusteuern | |
Sonstiges | Firmware-Updates | Es werden kontinuierlich Firmware-Updates online bereitgestellt, die mithilfe der oben genannten Konfigurationsmethoden aufgespielt werden können |
Fast Change | Beim Ersetzen eines defekten MCC-Moduls kann mit der cfs-Software die Konfiguration und die Adressierung mithilfe des NFC-Lesegerätes direkt auf ein neues Modul überspielt werden | |
Status-Anzeige | Über die Status-LED & CANOpen-LED werden wichtige Informationen direkt am MCC-Modul übermittelt | |
cfs-Software (inklusive) | Bietet unter anderem die Möglichkeit, alle Konfigurationen in Form einer Projekt-Datei vorzubereiten und nachträglich einzuspielen | |
NFC-Schnittstelle | Zusätzliche Möglichkeit zur Programmierung über integrierte NFC-Schnittstelle |
1 Die Angabe berücksichtigt nur die maximale Stromaufnahme für die Steuerung. Angeschlossene Sensoren und Motorrollen müssen eigenständig betrachtet werden.
2 Alle 16 MCC-Module (32 Sensoren) muss vom zentralen Netzteil Steuerspannung eingespeist werden.
3 Wert abhängig vom Motorrollen-Typ
Abmaße Ausführung mit kurzen Kabeln K54 / KDE 54
Abmaße Ausführung mit langen Kabeln L54 / LDE54
Modulabstand MCC zu MCC max. 480mm (für kurze Kabel K54 / KDE54) bzw. max. 1100mm (für lange Kabel L54 / LDE54). Die Abstände sind optional mit verlängerungskabel erweiterbar.
Pro MCC-Modul können bis zu 2 Motorrollen (24V) und bis zu 4 Sensoren angebunden werden. Für den Anschluss von mehr als zwei Sensoren pro Modul ist ein Y-Adapter (Bestellnummer 00-00-74-72-86) nötig. Kommunikation und Einbindung in das Anlagenkonzept erfolgen via CAN-Bus und digitaler Schnittstellen.
Digital I/O
Für die Modelle KDE & LDE stehen neben dem CAN-Bus sechs digitale Schnittstellen (DIO) zur Verfügung, die wie folgt konfiguriert werden können.
I/O | Funktion |
DIO1 | Eingang / Ausgang |
DIO2 | Eingang / Ausgang |
DIO3 | Eingang |
DIO4 | Eingang |
DIO5 | Ausgang |
DIO6 | Ausgang |
Konfiguration
Die Konfiguration und Verwaltung der einzelnen Module eines Projekts erfolgt via Software wahlweise über:
- CAN-Bus-Adapter USB (zentrale Konfiguration kompletter Förderstrecken via CANopen)
- NFC-Schnittstelle (Konfiguration von Modulen im stromlosen /ausgebauten Zustand)
Montage
Für die Montage des MCC-Modules sind folgende Möglichkeiten vorgesehen:
- Montage direkt in die Seitenführung über den im Gehäuse integrierten Klick-Mechanismus.Dazu wird das Modul nach dem Verbinden aller benötigten Anschlüsse einfach in das Seitenprofil geklickt.
- Montage am Seitenprofil über die im Gehäuse integrierten Befestigungslöcher. Dazu wird das Modul durch die Befestigungslöcher von unten mit dem Seitenprofil verschraubt.
Stromversorgung
Das MCC-Modul wird aus zwei verschiedenen Versorgungen gespeist: Die Logikeinspeisung versorgt das Modul selbst sowie die angeschlossenen Sensoren, die Motoreneinspeisung versorgt die angeschlossenen Motorrollen.
An eine Motoreneinspeisung können bis zu 12 Motorrollen (6 MCC-Module bei Bestückung mit 2 Rollen pro Modul) angeschlossen werden.
An eine Logikeinspeisung können bis zu 32 Sensoren (16 MCC-Module bei Bestückung mit 2 Sensoren pro Modul) angeschlossen werden.